Interstitielle Zystitis

Die interstitielle Zystitis ist eine noch wenig verstandene schwere chronische Entzündung der Harnblase, die auch als «painful bladder syndrome», Hunner-Zystitis oder kurz IC oder BPS bezeichnet wird. Die Erkrankung führt zu schweren, die Lebensqualität stark einschränkenden Beschwerden mit hohem Leidensdruck. Leider wird die Erkrankung oft zu spät diagnostiziert, im Schnitt erst 3-5 Jahre nach Beginn der Beschwerden. Die Therapie der Erkrankung ist herausfordernd und bedarf der engen Zusammenarbeit vieler Spezialisten und dem Hausarzt.

Leider ist die Erkrankung der Harnblase nicht heilbar bisher und kann schwerste Ausmasse annehmen, denn die Entzündung der Harnblase betrifft alle Schichten der Blasenwand.

Typische Symptome sind gehäuftes Wasserlösen, Harndrang und Schmerzen im Blasen- und Genitalbereich und sind ähnlich denen eines Harnblaseninfekt, der immer wieder kommt. Gerne treten auch Begleitbeschwerden auf wie Glieder- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Mage-Darm-Beschwerden, Depressionen  und vieles mehr. Besonders der ständig gestörte und unterbrochene Nachtschlaf führt zur körperlichen und seelischen Erschöpfung

Leider wird die Krankheit oft (zu) spät erkannt und die Patienten haben eine Vielzahl an Antibiotikatherapien hinter sich, was insbesondere auch den Magen-Darm-Trakt in schwere Mitleidenschaft zieht und in einem sogenannten "Teufelskreislauf" mündet.

Aus diesem Grunde sollten "Blaseninfekte" die nicht rasch und vollständig ausheilen, druch uns fachurologisch abgeklärt werden und neben Urinprobe, Befragung, einem Miktionstagebuch und dem Ultraschall eine Harnblasenspiegelung erfolgen. 

Die Therapie zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Die Therapie ist immer multimodal, muss an den Einzelfall angepasst werden und bedarf der engen Abstimmung von Hausarzt, Frauenarzt, Schmerztherapeut und uns als Ihren Urologen.