Harnleiterenge

Kurz gefasst:

Die Harnleiter leiten den Harn aus den Nieren ab und verbinden die Nieren mit der Harnblase. Sie liegen hinten im rückwärtigen Bauchraum – eigentlich gut geschützt. Trotzdem können Harnleiter geschädigt werden. Häufige Ursachen sind zum Beispiel:

-         Bösartige Geschwulste

-         (Spät-) Folge eines Krebsleiden und deren Behandlung (z.B. Bestrahlung)

-         Chronische Entzündungen

-         Vernarbungen oder Verletzungen nach/bei Operationen im Bauch

-         Steinleiden

Diese Schäden können zu Verengungen der Harnleiter führen. Die Folgen sind, dass der Harn sich staut und nicht mehr richtig oder gar nicht abläuft.

Dies führt zu Beschwerden wie Flankenschmerzen, manchmal Blut im Urin, gehäufte Infekte, Verschlechterung der Nierenfunktion bis hin zum Absterben der Nieren, Allgemeinzustandsverschlechterung, Steinbildung und vielem mehr.

Harnleiterengen müssen deshalb dringend abgeklärt und meistens behandelt werden, denn sie können durch die Behinderung des Harnabtransport die Nierenfunktion dauerhaft schädigen und zu Infektionen oder Steinbildung führen.

Harnleiterengen sind zum Glück noch selten. Es gibt keine genauen Angaben zur Häufigkeit für die Schweiz. Aufgrund der Zunahme der Krebserkrankungen nimmt aber die Häufigkeit seit Jahren zu.

Die Häufigkeit von Harnleiterengen ist abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung und Ursache.

Werden Harnleiterengen festgestellt, so wird als unmittelbare Sofortmassnahme der Harnabfluss so schnell wie möglich wiederhergestellt. Dazu wird eine innere Harnleiterschiene eingelegt, um die Niere zu entlasten und den Harnabfluss aus der Niere in die Harnblase sicher zu stellen. Kann die innere Harnleiterschiene nicht eingelegt werden, so wird die Niere von aussen anpunktiert und ein Katheter zur Harnableitung direkt aus dem Nierenbecken nach aussen geleitet.

Nach Entlastung der Nieren erfolgt die weitere Abklärung und Suche nach der Ursache der Enge, meist mit CT oder MRT.

Harnleiterengen können in den meisten Fällen operativ korrigiert werden. Dabei kommen verschiedene Techniken und verschiedene Abläufe zum Einsatz. Die Wahl der Technik und der einzelnen OP-Abläufe ist abhängig von:

-         Lage der Engstelle

-         Länge der Engstelle

-         Ursache der Engstelle

Mögliche Techniken zur Behebung und Behandlung des Problems der Harnleiterenge sind:

-         End-zu-End-Anastomose

-         Ureterneuimplantation

-         Ureter-Ureterostomie

-         Darminterponat

-         Ureterengeninzision und Patchplastik mit Mundschleimhaut

-         Einlegen eines Harnleiterstent (z.B. Memocath; Alliumstent)

-         Belassen einer Harnleiterschiene als Dauerableitung

-         Belassen einer Nephrostomie als Dauerableitung

Nach den meisten operativen Eingriffen zur Behebung der Harnleiterenge sind regelmässige Nachkontrollen beim Urologen notwendig.

Harnleiterengen äussern sich meistens durch:
- Flankenschmerzen
- Verschlechterung der Nierenfunktion
- Allgemeinzustandsverschlechterung
- Blut im Urin

Harnleiterengen müssen abgeklärt und meistens behandelt werden, denn sie können durch die Behinderung des Harnabtransport die Nierenfunktion dauerhaft schädigen und zu Infektionen oder Steinbildung führen.

Harnleiterengen können viele Ursachen haben, zum Beispiel:
- Bösartige Geschwulste
- (Spät-) Folge eines Krebsleiden und deren Behandlung (z.B. Bestrahlung)
- Chronische Entzündungen
- Vernarbungen oder Verletzungen nach/bei Operationen im Bauch
- Steinleiden

Harnleiterengen sind zum Glück noch selten. Es gibt keine genauen Angaben zur Häufigkeit für die Schweiz.
Aufgrund der Zunahme der Krebserkrankungen nimmt aber die Häufigkeit seit Jahren zu.

Harnleiterengen können jeden treffen und sind unabhängig vom Geschlecht.

Harnleiterengen können in den meisten Fällen operativ korrigiert werden.
Als Sofortmassnahme und auch zur weiteren Abklärung wird eine innere Harnleiterschiene eingelegt, um die Niere zu entlasten und den Harnabfluss aus der Niere in die Harnblase so schnell wie möglich wiederherzustellen.
Geht dies nicht, so wird die Niere von aussen anpunktiert und ein Katheter zur Harnableitung direkt aus dem Nierenbecken nach aussen geleitet.

Nach Entlastung der Nieren erfolgt die weitere Abklärung und Suche nach der Ursache der Enge, meist mit CT oder MRT.

Wird die Enge mit einer Operation behoben, so kommen verschiedene Techniken und verschiedene Abläufe zum Einsatz. Die Wahl der Technik und der einzelnen OP-Abläufe ist abhängig von:
- Lage der Engstelle
- Länge der Engstelle
- Ursache der Engstelle
Mögliche Techniken sind:
- End-zu-End-Anastomose
- Ureterneuimplantation
- Ureter-Ureterostomie
- Darminterponat
- Ureterengeninzision und Patchplastik mit Mundschleimhaut
- Einlegen eines Harnleiterstent
- Belassen einer Harnleiterschiene als Dauerableitung
- Belassen einer Nephrostomie als Dauerableitung

Nach den meisten operativen Eingriffen zur Behebung der Harnleiterenge sind regelmässige Nachkontrollen beim Urologen notwendig.

Ursachen

Harnleiterengen können durch eine Vielzahl von Erkrankungen ausgelöst werden.

Zum einen kann jedes Gewächs im Harnleiter (z.B. Harnleiterkrebs) selber zu einer Verengung führen. Aber auch gut- oder bösartige Gewächse im Bauchraum können von aussen auf die Harnleiter drücken, zum Beispiel befallene Lymphknoten, Darmkrebs, Unterleibskrebs, Sarkome, Blutergüsse, Gefässaussackungen und vieles mehr.

Harnleiterengen können aber auch als Folge von Operationen jm Bauch oder Behandlungen sein. Besonders grosse Tumor-Operationen und Operationen im kleinen Becken (z.B. Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs) bergen die Gefahr von Verletzungen der Harnleiter oder später Vernarbungen, welche die Harnleiter einengen. Bestrahlungen oder chronische Entzündungen (z.B. Morbus Ormond) können die Harnleiter ebenfalls schädigen.

Auch die Volkskrankheit der Harnsteinbildung birgt das Risiko, dass Steine durch Verletzungen der Harnleiter zu späteren Verengungen führen.

Häufigkeit

Es gibt keine genaue Statistik in der Schweiz zur Häufigkeit von Harnleiterengen.

Es wird aber in den letzten Jahren eine Zunahme der Harnleiterengen beobachtet. Wir sehen hier einen Zusammenhang mit der Zunahme der Krebserkrankungen und deren Behandlung, aber auch der Zunahme der Steinerkrankungen in den letzten Jahren.

Symptome

Durch die Verengung des Harnleiters staut sich der Harn zurück in die Nieren. Dies führt zu Flanken- oder Rückenschmerzen, manchmal Blut im Urin, Infektionen oder den Zeichen eines zunehmenden Verlustes der Nierenfunktion mit Blutdruckschwankungen, geschwollenen Beinen, Blutarmut (Anämie), Knochenschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Verlust der Leistungsfähigkeit. Manchmal geschieht dies aber auch fast unmerklich.

Diagnostik

Besteht der Verdacht auf ein Harnleiterenge, dann werden neben der körperlichen Untersuchung und Blut- und Urinproben als erstes ein Ultraschall durchgeführt. Zusätzlich kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz, neben der Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) vor allem das sogenannte «innere Röntgen der Harnwege». Hierbei wird über eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) ein dünner Katheter in die Harnleitermündung vorgeschoben und unter Röntgenstrahlung Kontrastmittel in den Harnleiter gegeben. Dabei kann sehr gut die Enge dargestellt werden, Oftmals wird zeitgleich bei der Untersuchung gleich versucht, die Enge zu überwinden und eine Harnleiterschiene einzulegen um den gestauten Harn abzuleiten.

Kann die innere Harnleiterschiene nicht eingelegt werden, so wird die Niere von aussen anpunktiert und ein Katheter zur Harnableitung direkt aus dem Nierenbecken nach aussen geleitet und das «innere Röntgen» von aussen über diesen direkten Nierenkatheter durchgeführt.

Ausserdem ist es von grosser Wichtigkeit zu wissen, ob die Niere auf der betroffenen Seite noch gut und ausreichend arbeitet. Dazu wird eine Nierenfunktionsszintigrafie durchgeführt.

Die Kombination der bildgebenden Verfahren soll vor allem folgende Fragen klären:

  • Lage der Engstelle
  • Länge der Engstelle
  • Ursache der Engstelle
  • Funktionsfähigkeit der Niere

Diese Informationen sind wichtig um die Behandlung der Harnleiterenge zu planen.

Therapie

Wie schon beschrieben, wird bei Feststellung einer Harnleiterenge in der Regel rasch versucht, als Sofortmassnahme den gestauten Harn abzuleiten. Dies geschieht entweder durch Einlage einer inneren Harnleiterschiene (sogenannter DJ- oder Pigtailkatheter), oder durch Einlage eines direkten Katheters in die Niere von der Flanke aus (sogenannte Nephrostomie).

Langfristiges Ziel der Behandlung ist es sicherzustellen, dass der Harn frei und ungestört wieder aus der Niere in die Harnblase abfliessen kann. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass die Verengung wiederkommt. Dazu werden neben der Therapie der Ursache verschiedene operative Verfahren angewandt. Diese sind abhängig von Lage und Länge der Enge und Ursache der Enge. Aber auch Allgemein- und Gesundheitszustand, Alter und Narkosefähigkeit spielen hier eine grosse Rolle.

Ist die Engstelle sehr kurz, kann über Heraustrennen der Engstelle und Wiedervereinigen der Harnleiterenden die Engstelle behoben werden.

Befindet sich die Engstelle im unteren Harnleiterabschnitt in der Nähe der Harnblase, dann kann der verengte Harnleiterabschnitt herausgetrennt und direkt mit der zur Seite verschobenen Harnblase oder mit einem nach oben geschwenkten Harnblasenstreifen, welcher als Ersatzharnleiter modelliert wird, mit der Harnblase wiedervereinigt werden. Diese Verfahren wird im Fachjargon als Boari-Lappenplastik, Psoas-Hitch oder Ureterocystoneostomie bezeichnet

Befindet sich die Engstelle unterhalb der Niere, so kann über eine Patchplastik oder modifizierte Nierenbeckenplastik mit Mobilisation der Nieren die Enge überbrückt werden.

Gelingen diese Verfahren nicht, kann Dünndarm zwischen Harnblase und Niere geschaltet werden, um den Harnabfluss sicherzustellen. Auch eine Vereinigung der beiden Harnleiter aufeinander ist möglich.

Ein Grossteil der genannten Techniken wird von uns minimalinvasiv über Schlüssellochchirurgie durchgeführt mit dem DaVinci-Operationsroboter-System.

Sprechen Allgemein- und Gesundheitszustand sowie Alter und Narkosefähigkeit gegen eine grössere Operation, so kann auch die innere Harnleiterschiene (sogenannter DJ- oder Pigtail) oder äussere Harnableitung (sogenannte Nephrostomie) als Dauerlösung belassen werden. Diese künstlichen Harnableitungen müssen aber regelässig gewechselt werden.

Zeigt sich in der Funktionsprüfung der Nieren, dass die Nieren auf der betroffenen Seite nicht mehr funktionsfähig ist oder zu wenig Restfunktion (mindestens 15%) besitzt, so empfiehlt sich die Entfernung der Niere.

Dieser Eingriff kann ebenfalls schonend und minimalinvasiv erfolgen über Schlüssellochchirurgie. Dieses Verfahren heisst laparoskopische Nephrektomie.

Eine solche von uns durchgeführte Operation sehen sie auf dem folgenden OP-Video.

Video OP Schell LapNX

 

Eine sogenannte Boari-Lappenplastik, welche wir minimalinvasiv mit dem DaVinci-System durchgeführt haben, zeigen wir im folgenden OP-Video.

Video OP Kadner DaVinci Boari

 

Das Beispiel einer von uns durchgeführten sogenannten Patchplastik bei Harnleiterenge im oberen Harnleiterabschnitt sehen sie im folgenden OP-Video.

Video OP Kadner DaVinci-NTX

 

Wichtig bei allen Harnleiterengen ist es die Ursache zu bekämpfen soweit diese herauszufinden ist.

Bei einem Steinleiden als Ursache sollte alles versucht werden, eine erneute Steinbildung zu verhindern.

Ist die Ursache bedingt durch Krebsleiden, so bestimmt die Behandlung des zu Grunde liegenden Krebsleidens massgeblich die weitere Behandlung und beeinflusst unter Umständen auch die Wahl des Operationsverfahrens.

Auch bei Harnleiterengen bedingt durch schwere chronische Entzündungen (z.B. Morbus Ormond, chronische Darmerkrankungen) ist die konsequente Unterdrückung der Entzündung vor einer Operation und auch darüber hinaus wichtig für den anhaltenden Erfolg.

Da Harnleiterengen auch nach erfolgreicher Behandlung wieder auftreten können (sogenanntes Rezidiv), sollten sie bei uns regelmässige Nachkontrollen durchführen lassen. Die Kontrolltermine umfassen eine körperliche Untersuchung, Ultraschall und Urinproben, manchmal auch Blutanalysen. Im Einzelfall müssen auch Bildgebende Untersuchungen (CT, MRT, Nierenfunktionsszintigrafie) in regelmässigen Abständen veranlasst werden.