Feigwarzen - Condylome

Kurz gefasst

Bei Feigwarzen handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Feigwarzen sind gutartig, aber ansteckend. Feigwarzen sind Wucherungen der Haut. Sie werden im Fachbegriff als Condylome bezeichnet. Feigwarzen treten bevorzugt an den Geschlechtsorganen wie Hodensack, Schambein, Penishaut, Eichel, Vorhaut, Scheide, Schamlippen) auf. Sie können aber auch den After oder auch den Mund- und Rachen befallen. In sehr seltenen Fällen können sich Condylome auch in der Harnröhre bis in die Harnblase ausbreiten. Die Infektion mit HPV-Viren und die Bildung von Feigwarzen gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Etwa 2% der sexuell aktiven Bevölkerung ist mit sichtbaren Feigwarzen befallen. Betroffen sind Männer und Frauen. In der Regel merken die Betroffenen am Anfang nichts von der Infektion. Die Wucherungen sind klein und oft an versteckten Stellen. Die Behandlung der Feigwarzen richtet sich nach der Lage der Warzen und dem Ausmass des Befalls. Ziel ist die vollständige Entfernung aller sichtbaren Warzen. Die Warzen müssen behandelt werden. Sie gehen nicht von selber wieder weg. Die Behandlung umfasst Salben und die Entfernung oder Verödung der Warzen mit Kälte, Strom oder dem Laser. Begünstigende Krankheiten wie Zucker oder Vorhautengen müssen beseitigt werden. Schutz oder auch Mitbehandlung des Partner sind wichtig. Ab wann man nach der Feigwarzenbehandlung nicht mehr ansteckend ist kann nicht gesagt werden. Sicher noch ansteckend ist man solange es sichtbare Feigwarzen gibt. Wir empfehlen geschützten Geschlechtsverkehr bis 3 Monate nach Abheilen der letzten Warze. Seit einigen Jahren gibt es eine Impfung gegen Feigwarzen und HPV-Infektionen. Mädchen sollen bis zum 17. Lebensjahr, Jungen bis zum 14. Lebensjahr geimpft werden. Die Impfung wird vom Kanton im Rahmen des kantonalen Impfprogramms erstattet und ist für Ihre Kinder somit kostenlos. Es gibt also keinen Krankenkassenselbstbehalt, da der Kanton die Impfung bezahlt. 

Feigwarzen/Condylome sind Hautwucherungen durch eine Virusinfektion. Auslöser sind Papillomaviren /HPV-Viren

Die Ansteckung mit den Viren erfolgt in den meist über ungeschützten Geschlechtsverkehr mit infizierten Sexualpartnern; andere Übertragungswege (Türklinken, Toilette, Sauna, Handtücher…) sind möglich, aber selten

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Arten von HPV-Infektionen

Risiken und Ausprägung bei Männern und Frauen sind unterschiedlich.

Viele Infektionen verlaufen unerkannt

Die Behandlung erfolgt mit Salben und auch durch Abtragen der Warzen durch Vereisung, Verödung oder Laser.

Gegen Condylome gibt es eine Impfung. Diese sollten Jungen und Mädchen möglichst früh erhalten.

Ursachen

Bei Feigwarzen handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung. Feigwarzen sind gutartig, aber ansteckend. Feigwarzen sind Wucherungen der Haut. Sie werden im Fachbegriff als Condylome bezeichnet. Feigwarzen treten bevorzugt an den Geschlechtsorganen wie Hodensack, Schambein, Penishaut, Eichel, Vorhaut, Scheide, Schamlippen) auf. Sie können aber auch den After oder auch den Mund- und Rachen befallen. In sehr seltenen Fällen können sich Condylome auch in der Harnröhre bis in die Harnblase ausbreiten. 

HPV-Infektionen sind mit verantwortlich für die Entstehung von Peniskrebs, Gebärmutterhalskrebs, Rachenkrebs und Afterkrebs. Deswegen sollten Männer mit Feigwarzen sich unbedingt bei uns in der Urologie Amriswil vorstellen. Der Sexualpartner  muss sich ebenfalls untersuchen lassen: weibliche Sexualpartner beim Gynäkologen, männliche Sexualpartner bei uns in der Urologischen Praxis.

Wichtig ist zu wissen, dass nicht jede HPV-Virus-Infektion auch zur Ausbildung von Feigwarzen führt. Viele Infektionen mit dem HPV-Virus sind unbemerkt, weil der Körper diese Infektionen stoppt und eindämmt. Wichtig auch zu wissen ist, dass Feigwarzen beim Mann nicht das Gebärmutterhalskrebs-Risiko für die Frauen erhöht. Der Mann kann also nicht seine Frau mit "Krebs" anstecken!

Häufigkeit

Die Infektion mit HPV-Viren und die Bildung von Feigwarzen gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Etwa 2% der sexuell aktiven Bevölkerung ist mit sichtbaren Feigwarzen befallen. Betroffen sind Männer und Frauen. In der Regel merken die Betroffenen am Anfang nichts von der Infektion.

 

 

 

Symptome

Die Wucherungen sind klein und oft an versteckten Stellen. Männer bemerken diese Warzen erst selbst wenn sie in der Zahl zunehmen und wachsen. Bei Frauen werden die meisten Condylome durch die Frauenärzte durch Zufall entdeckt. Mit der Zeit vermehren sich die Feigwarzen und sie fangen an zu wachsen. Dieses Wachstum und die Vermehrung sind unbegrenzt ohne Behandlung und können sich zu riesigen Tumoren entwickeln. Das gilt es unbedingt und rechtzeitig zu verhindern.

Nach einer abgeheilten Infektion ist man auch nicht immun. Eine erneute Infektion ist jederzeit möglich. Schützen tut nur die Impfung und geschützter Geschlechtsverkehr. Das Übertragungsrisiko beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem Infizierten liegt bei 60%. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Feigwarzen beträgt 4 Wochen, kann aber auch viel länger bis hin zu Monaten und Jahren dauern.

Diagnostik

Die Abklärung umfasst die körperliche Untersuchung. Manchmal wird zusätzlich ein Abstrich entnommen und der Viren-Typ des HPV bestimmt. Bei unklaren Befunden erfolgt die Probenentnahme, d.h. man entfernt eine Feigwarze und untersucht diese feingeweblich. Bei Befall der Harnröhrenmündung muss unter Umständen sogar eine Harnröhren- und Blasenspiegelung (Fachbegriff: Zystoskopie) erfolgen. Bei Befall des After bzw. Analbereiches eine Enddarmspiegelung (Fachbegriff: Proktoskopie). Zusätzlich besteht die Möglichkeit eines Schnelltest auf HPV-16 und den Tumormarker DRH-1. Damit lassen sich sehr frühe Vorstufen einer Krebsentwicklung erkennen.

Feigwarze bzw. Condylom in der Harnröhre entdeckt bei der Harnröhren- und Blasenspiegelung (Endoskopiebild)

Therapie

Die Behandlung der Feigwarzen richtet sich nach der Lage der Warzen und dem Ausmass des Befalls. Ziel ist die vollständige Entfernung aller sichtbaren Warzen. Die Warzen müssen behandelt werden. Sie gehen nicht von selber wieder weg. Nur bei Kindern beobachtet man Spontanheilungen, denn ihr Immunsystem ist dafür stark genug. Für die Behandlung gibt es viele Verfahren und Medikamente. Oft müssen mehrere Verfahren oder Medikamente kombiniert werden. Neben dem Betupfen mit Säurelösung stehen Medikamente (Salben) zur Verfügung, die die Warzen abtöten. Die Warzen können herausgeschnitten, mit dem Laser oder der Strompinzette kauterisiert und verdampft werden oder sie werden vereist. Wichtig ist, begünstigende Krankheiten zu bekämpfen wie Diabetes (Zuckerkrankheit) und das Immunsystem im Auge zu behalten und zu stärken. Bei starkem Befall und Vorhautverengung ist deshalb manchmal die Vorhautentfernung sinnvoll (Zirkumzision). In extrem schweren Fällen mit stark ausgedehnten Befunden ist auch eine Immuntherapie (Medikament: Interferon) manchmal sinnvoll.

  1. Der Erfolg der Behandlung muss überprüft werden, damit nicht unbemerkt Feigwarzen überleben oder Feigwarzenreste verbleiben. Sinnvoll ist eine erste Kontrolle nach 1 Monat und dann wieder nach 4 Monaten. 
  2. Während der Behandlung können Sie viel mit dazu beitragen, dass diese erfolgreich ist:
  • Tragen sie luftige und nicht zu enge Unterwäsche.
  • Waschen sie ihre Unterhosen als Kochwäsche.
  • Vermeiden Sie Reizungen der Haut: keine Genitalrasur, keine parfümierten Seifen oder Duschgel oder Waschmittel.
  • Stärken sie ihr Immunsystem.
  • Achten sie darauf Ihren Partner nicht anzustecken: getrennte Handtücher, getrenntes WC-Papier, WC-Desinfektion, Unterhosen getrennt von denen des Partner waschen, nur geschützter GV.

 

Risiko für Familienangehörige

Ab wann man nach einer Feigwarzenbehandlung nicht mehr ansteckend ist kann nicht gesagt werden. Die Viren "schlummern" ja im Körper und kleineste neue Condylome können an versteckten Stellen wieder vorhanden sein. Sicher noch ansteckend ist man solange es sichtbare Feigwarzen gibt. Solange sollte nur geschützter Geschlechtsverkehr ausegübt werden. Wir empfehlen geschützten Geschlechtsverkehr bis 3 Monate nach Abheilen der letzten Warze. Achten sie darauf Ihren Partner nicht anzustecken: getrennte Handtücher, getrenntes WC-Papier, WC-Desinfektion, Unterhosen getrennt von denen des Partner waschen, nur geschützter GV.

Ein wichtiges Thema für junge Frauen mit Feigwarzen/HPV-Infektion im gebärfähigen Alter ist das Infektionsrisiko bei der Geburt für das Neugeborene. Wenn sie Feigwarzen haben und schwanger sind, ist das Infektionsrisiko für das Neugeborene bei einer natürlichen Geburt erhöht. Viele Neugeborene sind aber später nach der Geburt wieder infektionsfrei, so dass man nicht zwingend zum Kaiserschnitt raten muss. Das Vorgehen bei der Geburt muss deshalb gut besprochen und geplant werden.

Seit einigen Jahren gibt es eine Impfung gegen Feigwarzen und HPV-Infektionen. Die beiden verfügbaren Impfstoffe heissen Gardasil und Cervarix. Der Impfstoff Gardasil schützt auch vor den HPV Viren 6 und 11, die Feigwarzen auslösen. Mädchen sollen vom 12. bis zum 17. Lebensjahr geimpft werden, die Jungen ab dem 9. bis zum 14. Lebensjahr, in Ausnahmefällen bis zum 17. Lebensjahr. Die Impfung wird vom Kanton im Rahmen des kantonalen Impfprogramms erstattet und ist für Ihre Kinder somit kostenlos. Es gibt also keinen Krankenkassenselbstbehalt, da der Kanton die Impfung bezahlt. 

Die Impfung ist die erste wirklich wirksame Impfung gegen Krebs (Gebärmutterhalskrebs) und Feigwarzenund eine gute Investition in die Zukunft ihres Kindes, zumal Sie umsonst ist. Die Impfung ist sicher und etabliert. Bisher zeigten sich keine ernsten Nebenwirkungen.

Infektions- und Geschlechtskrankheiten