Minimalinvasive Operationen und Therapien

Landläufig werden bei dem Stichwort Minimalinvasive Operationen und Therapien automatisch die Schlüssellochchirurgie (Laparoskopie) und Operationen mit dem OP-Robotersystem DaVinci® genannt. Der Gedanke der minimalinvasiven Operationen und Therapie umfasst aber viel mehr.

Grundgedanke ist ein möglichst schonender Gewebeumgang, das heisst keine oder nur kleine präzise Schnitte oder die Nutzung natürlicher Körperöffnungen. Ein weiteres und wichtiges Ziel ist der Erhalt des zu operierenden Organs. Muss Gewebe ersetzt werden, so wird ausschliesslich körpereigenes Gewebe genommen.

Minimalinvasiv bedeutet aber auch nur das wirklich notwendige zu machen getreu dem Motto «Weniger ist oft mehr». Das ermöglicht kürzere Operationszeiten, weniger oder keine Narkose und die rasche Erholung des Patienten. Und die Eingriffe können zu einem Grossteil ambulant erfolgen oder mit dem kürzest möglichen Spitalaufenthalt.

Dafür stehende modernste Technologie und innovative Operationstechniken zur Verfügung:

  • Hochauflösende Optiken und Bildgebung, zum Beispiel: Narrow Band Imaging (NMIBC), Endo Eye, CYV-VII, multiparametrisches Magnetresonanztomografie (mpMRT), aufrechte und funktionale Magnetresonanztomografie (upright-MRT) und vieles mehr….
  • Gewebeschonende Verfahren, zum Beispiel: Plasma-TUR, Rezum, iTIND, flexible Ureterorenoskopien, flexible Zystoskopien, Mikro-Radiofrequenzablation und vieles mehr ….
  • Hochpräzise Eingriffe mit mikrochirurgischer Technik, zum Beispiel: Zeiss Starmed, Mikro-Radiofrequenzablation, Vaso-Vasostomie
  • Computergestützte Robotertechnik, zum Beispiel DaVinci-Operationsroboter
  • Moderne Laserverfahren, zum Beispiel: Holmium, Thullium, Greenlight, Co2-Laser
  • Kryotherapie und Hyperthermie, zum Beispiel: Combat-System
  • Erfahrung und Spezialisierung auf weniger belastende, schonende und Organ-erhaltende operative Eingriffe, zum Beispiel: iTIND-Prostatastent, DaVinci-Operationen, Ureterrekonstruktionen, Urethraplastiken, Mini-PNL, Mikro-Radiofrequenzablation (RFA) u.v.m

«Als ich als junger Assistenzarzt begonnen habe, waren die Patienten 3 Monate krankgeschrieben nach einer Nierentumoroperation. Damals haben wir die Nieren immer komplett entfernt. Das war Standard. Heute erhalten wir die Niere, entfernen nur den Tumor über kleinste Schnitte, der Patient geht am 4. Tag nach der Operation nach Hause und ist 10 Tage später wieder an seinem Arbeitsplatz. Es freut mich jedes Mal wenn ich sehe wie meine Patienten von diesem Fortschritt profitieren.»

Dr. Gregor Kadner

«Gerade als junger Arzt neigt man dazu, relativ schnell eine neue Technik anzuwenden. Das ist prinzipiell ja in Ordnung. Aber es ist nicht immer klar ob jeder Patient von einer neuen Technik oder einer Operation überhaupt profitiert. Oftmals ist Zuwarten und nochmals ein konservativer Therapieversuch der bessere Weg. Jemand der bereits viel operiert hat zeigt ein gesundes Mass an Zurückhaltung. Er hat viele «Trends» und «neue Techniken» kommen und gehen sehen. Gerade bei neuen OP-Techniken gilt die breite Erfahrung des Operateurs als entscheidender Faktor, um diese neue Technik einzuordnen und beim richtigen Patienten anzuwenden.»

Dr. Gregor Kadner