Leisten- und Unterleibsbeschwerden

Leisten- und Unterleibsbeschwerden können sich in einer Vielzahl von Beschwerden äussern. Typisch sind neben Druck- und/oder Spannungsgefühl auch ein Ziehen, ein Stechen oder ein konkreter Schmerz. Daneben können  Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder vermehrtes Schwitzen auftreten. Auch Vorwölbungen und Hautveränderungen gehören manchmal dazu.

Oft sind die Beschwerden diffus, treten nicht immer auf, sondern sind stark schwankend von Ihrer Stärke und Charakter her. Häufig treten die Beschwerden im Zusammenhang mit dem Abgang von Körpersekreten einher. Das kann vor, während oder nach dem Wasser lösen, dem Stuhlgang oder Samenerguss sein. Auch Bewegungen, Husten, Pressen, Heben schwerer Lasten können als Auslöser dienen.  Manche Patienten haben die Beschwerden nur bei bestimmten Wetterlagen, Jahreszeiten oder beruflicher- oder privater Belastung.

Plötzliche aufgetretene Leisten- und Unterleibsbeschwerden müssen rasch abgeklärt werden. Auch hinter schon seit langer Zeit bestehenden Beschwerden können sich ernsthafte Erkrankungen verbergen. Beispielhaft seien als mögliche Ursachen bzw. Auslöser von Leisten- und Unterleibsbeschwerden bei beiderlei Geschlecht folgende Erkrankungen genannt

o        Harnsteinleiden: Nieren-, Harnleiter- und Harnblasensteine

o        Leistenbrüche: Inguinalhernie, Femoralhernie

o        Erkrankungen des Darm, z.B. chronische Darmentzündungen wie Morbus Chron, Colitis ulcerosa, Divertikulitis), aber auch Darmkrebs

o        Blinddarmentzündung

o        Verstopfung

o        Magen-Darm-Grippe

o        Geschwollene Leistenlymphknoten, z.B. bei Infektion oder Krebsleiden

o        Muskel- und Sehnenzerrung wie z.B. bei der «Sportler-Leiste»

o        Hüft-, Oberschenkel- oder Beckenknochenbruch

o        Gelenkentzündung der Hüfte oder der Schambeinfuge

o        Bandscheibenvorfall

o        Leistenbruch-Operationen

Ursachen bei Männern können neben Hodenkrampfadern, Hodenkrebs, Hodenverdrehung auch Infektionen und Entzündungen von Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre, Nebenhoden- oder Prostata sein. Gewächse in der Harnblase können ebenfalls derartige Beschwerden auslösen.

Bei Frauen treten häufig im Rahmen von Schwangerschaft oder dem Zyklus Leisten- oder Unterleibsbeschwerden auf. Während eine Eileiterschwangerschaft starke Beschwerden macht, können Eierstockgewächse lange unbemerkt sehr gross wachsen, da sie nur wenig Beschwerden machen können. Auch gut- oder bösartige Gebärmuttergewächse, eine Gebärmuttersenkung oder Beckenkrampfadern können sich in Leisten- und Unterleibsbeschwerden äussern.

Das gilt ebenso für Infektionen bzw. Entzündungen von Scheide, Gebärmutter oder Eierstock

Bei allen Leisten- und Unterleibsbeschwerden muss unbedingt ein Blick auf die Psyche und das innere Gleichgewicht des Patienten erfolgen, da psychische Probleme sich auch als körperliche Beschwerden im Leisten- und Unterleibsbereich äussern können.

Besondern bei jungen Männern können Verletzungen und Überbelastungen beim Sport derartige Beschwerden auslösen. Typisches Beispiel hierfür ist die sogenannten «Sportler»- oder «weiche» Leiste. Hier sind Muskeln und Sehnen im Bereich des Beckens, der Hüftregion oder des Oberschenkels gezerrt. Typischerweise sind Ausdauersportler oder Ballsportarten (Hockey, Fuss- oder Handball, Basketball) betroffen.

Zur Abklärung der Beschwerden erfolgen bei uns nach einer ausführlichen Anamnese (Befragung) und dem Ausfüllen und Besprechen spezieller Fragebögen die intensive körperliche Untersuchung mit Bewegungs- und Funktionstests. Wir testen Ihre körperliche Beweglichkeit. Je nach Beschwerden schliesst dies auch eine grobe neurologische Untersuchung ein, denn Nervenentzündungen können ebenfalls Leisten- und Unterleibsschmerzen auslösen.

Blutabnahmen und - untersuchungen richten sich in Art und Umfang nach den Beschwerden und ihrer vermuteten Ursache. Häufig bestimmen wir neben Entzündungsmarkern auch Nierenwerte und spezielle Tumormarker. Auch Urin- und Stuhlproben oder Samenerguss-Proben oder spezielle Abstriche aus Scheide oder Harnröhre führen wir je nach Einzelfall durch.

Weitergehende Spezialuntersuchungen richten sich nach der vermuteten Ursache. Dazu zählen der Ultraschall der Bauch- und Beckenorgane einschliesslich Leistenkanal und Geschlechtsorgane. Oft wird dieser mit einem Press-Ultraschall oder Dopplerultraschall kombiniert, wenn der Verdacht auf einen Leistenbruch oder Hodenkrampfadern besteht. Daneben können Nervenblockaden/ Samenstrangblockaden hilfreich sein, den genauen Schmerzherd zu lokalisieren und eventuell den Erfolg einer möglichen Operation zu simulieren. Bei Verdacht auf eine Erkrankung der Harnblase als Ursache der Beschwerden erfolgt eine Blasenspiegelung, bei Frauen in Kombination mit einer Scheideninspektion (Spekulum-Untersuchung, Vaginoskopie).

Eine Röntgenuntersuchung der Hüfte und der Oberschenkel- und Beckenknochen ist angezeigt, wenn Erkrankungen der Hüft-, Oberschenkel- oder Beckenknochen als Ursache in Frage kommen. In unklaren Fällen hilft manchmal eine Magnetresonanztomografie (MRT, upright-MRT) oder eine Computertomografie (CT). Andere Spezialisten und angrenzende Disziplinen müssen bei Bedarf mit hinzugezogen werden, wenn die Ursache eingegrenzt wurde, zum Beispiel Orthopäden, Neurologen, Frauenärzte, Chirurgen oder Gastroenterologen, Psychologen, Psychiater oder Psychotherapeuten.

Mit Leisten- und Unterleibsbeschwerden sind Sie nicht alleine. Sie sind ein häufiges Problem. Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Als Beispiel seien Leistenschmerzen nach Leistenbruch-Operationen genannt. In einer Untersuchung von 2002 des Hanse-Hernien-Zentrum in Hamburg leiden noch 5 Jahre nach der Operation bis zu 16% der Patienten an chronischen Schmerzen.

Die Behandlung der Leisten- und Unterleibsbeschwerden richtet sich nach der Ursache der Beschwerden. Beispielhaft können Hodenschmerzen nach Leistenbruchoperation sehr gut mit einer Kombination aus Physiotherapie, Schmerzmittel und bei fehlender Besserung mit einer Samenstrangdenervierung (mikrochirurgische Nervenentfernung) behandelt werden. Leistenschmerzen aufgrund eines Harnleitersteines verschwinden vollständig wenn der Stein behandelt wurde. Bei einer Hodenverdrehung (Fachbegriff: Hodentorsion) muss so schnell wie möglich operiert werden. Hodenkrampfadern müssen nur behandelt werden, wenn die Beschwerden belastend sind oder Kinderwunsch besteht. Alleine das Wissen das es sich nur um Hodenkrampfadern handelt und keine bösartige Erkrankung vorliegt, entspannt die meisten Patienten und es muss nur selten operiert werden. Darmentzündungen bessern sich sobald die Entzündung behandelt wurde, bei einer Blinddarmentzündung muss der Blinddarm entfernt werden. Muskuläre Ursachen und Sportlerleisten können über spezielle Uebungen und Physiotherapie sehr gut behandelt werden. Seelische Belastungszustände als Ursache können über Hypnose, Psychoedukation und/oder Entspannungsverfahren therapiert werden. Und so gibt es je nach Grunderkrankung unendlich viele Therapiemöglichkeiten.

Gemeinsam mit Ihnen und basierend auf unserer Expertise finden wir Ursache und die passende Therapie der Beschwerden. Dabei sind Nachkontrollen bei uns sehr wichtig. Sie stelle sicher, dass wirklich alle Beschwerden mit der Therapie behoben wurden und behoben bleiben.

Leisten- und Unterleibsbeschwerden können plötzlich oder auch langsam auftreten.
Plötzliche Leisten- und Unterleibsbeschwerden werden im Fachausdruck als «akut», lange bestehende werden als «chronisch» bezeichnet. Beide können sich in einer Vielzahl von Beschwerden äussern:
- Druck- und/oder Spannungsgefühl
- Ziehen und/oder Stechen und/oder Schmerzen
- Vorwölbungen
- Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen, vermehrtes Schwitzen
- Hautveränderungen
Oft treten die Beschwerden auch im Zusammenhang mit dem Abgang von Körpersekreten einher:
- Vor, während oder nach dem Wasser lösen
- Vor, Während oder nach dem Stuhlgang
- Vor, Während oder nach dem Samenerguss

Plötzliche aufgetretene Leisten- und Unterleibsbeschwerden müssen rasch abgeklärt werden, aber auch hinter schon seit langer Zeit bestehenden Beschwerden können sich ernsthafte Erkrankungen verbergen.

Leisten- und Unterleibsbeschwerden können viele Ursachen haben, zum Beispiel:
Beide Geschlechter:
o Nieren-, Harnleiter- und Harnblasensteine
o Leistenbruch, Schenkelhernie
o Darmentzündung (Morbus Chron, Colitis ulcerosa, Divertikulitis) oder Darmkrebs
o Blinddarmentzündung
o Verstopfung
o Magen-Darm-Grippe
o Geschwollene Leistenlymphknoten, z.B. bei Infektion oder Krebsleiden
o Muskel- und Sehnenzerrung
o Hüft-, Oberschenkel- oder Beckenknochenbruch
o Gelenkentzündung der Hüfte oder der Schambeinfuge
o Bandscheibenvorfall
o Leistenbruch-Operationen
Männer:
o Hodenkrampfadern (Varikocele)
o Hodenkrebs
o Hodenverdrehung
o Infektion/Entzündung von Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre, Nebenhoden- oder Prostata
o Harnblasengeschwüre
Frauen:
o Schwangerschaft
o Eileiterschwangerschaft
o Zyklusschmerzen
o Endometriose
o Eierstockgewächse: gut- oder bösartig
o Gebärmuttergewächse: gut- oder bösartig
o Gebärmuttersenkung
o Beckenkrampfadern
o Infektion/Entzündung von Scheide, Gebärmutter oder Eierstock
Wichtig ist: auch psychische Probleme können sich als körperliche Beschwerden im Leisten- und Unterleibsbereich äussern.

Abklärung der Beschwerden erfolgt:
- Befragung (Anamnese)
- Spezielle Fragebögen
- körperliche Untersuchung
- Fragebögen
- Bewegungs- und Funktionstests
Art und Umfang der Blutuntersuchungen je nach Beschwerden und vermuteter Ursache:
o Entzündungswerte
o Nierenwerte
o Tumormarker
o Urin
o Abstriche
Spezialuntersuchungen je nach vermuteter Ursache:
o Ultraschall der Bauch- und Beckenorgane einschliesslich Leistenkanal und Geschlechtsorgane
o Press-Ultraschall
o Nervenblockaden/ Samenstrangblockaden
o Blasenspiegelung
o Scheideninspektion (Spekulum, Vaginoskopie)
o Röntgen der Hüfte und des Becken
o Magnetresonanztomografie (MRT), insbesondere stehendes MRT (upright-MRT)
o Computertomografie (CT)
o Neurologische oder orthopädische Untersuchung

In einigen Fällen müssen Spezialisten und angrenzende Disziplinen mit hinzugezogen werden, wenn die Ursache eingegrenzt wurde, zum Beispiel:
- Orthopäden
- Neurologen
- Frauenärzte
- Chirurgen
- Gastroenterologen

Leisten- und Unterleibsbeschwerden sind ein häufiges Problem. Die Dunkelziffer ist hoch. Ein Beispiel: Nach Leistenbruch-Operationen leiden noch 5 Jahre nach der OP bis zu 16% der Patienten an chronischen Schmerzen.

Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Beschwerden, zum Beispiel:
- Hodenschmerzen nach Leistenbruchoperation können sehr gut mit einer Kombination aus Physiotherapie und Schmerzmittel
- bei fehlender Besserung mit einer Samenstrangdenervierung mit oder ohne Nebenhodenentfernung behandelt werden
- Leistenschmerzen aufgrund eines Harnleitersteines verschwinden wenn der Stein behandelt wurde
- Hodenverdrehung (Fachbegriff: Hodentorsion) muss so schnell wie möglich operiert werden
- Darmentzündungen bessern sich sobald die Entzündung behandelt wurde
- Bei einer Blinddarmentzündung muss der Blinddarm entfernt werden
- usw usw

Art und Umfang der Nachkontrollen richten sich auch nach der Ursache der Beschwerden
Nachkontrollen sind wichtig. Sie dienen dazu sicherzustellen, dass wirklich alle Beschwerden mit der Therapie behoben wurden.

Leisten-, Hoden- und Unterleibsbeschwerden - auch nach Leistenbruchoperationen