Harnblasenkrebs

Kurz gefasst:

Bei Harnblasenkrebs handelt es sich um Krebs, der sich aus der inneren Schutzschicht des Harntrakt entwickelt, dem Urothel. Diese Urothel befindet sich in Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre und schütz das Gewebe vor den im Urin enthaltenen scharfen und aggressiven Inhaltsstoffe. Harnblasenkrebs wird deshalb auch als Urothelcarcinom in der medizinischen Fachsprache bezeichnet. Es gibt noch viele andere Blasenkrebsarten, diese sind aber selten. Dazu zählen zum Beispiel Sarkome, Adenokarzinome, Plattenepithelcarcinome, Urachuskarzinome, Lymphome, und vieles mehr.

Blasenkrebs bereitet oft keine Beschwerden und wächst unbemerkt. Aufgrund der Dehnbarkeit der Blase kann er unbemerkt erstaunlich gross werden. Wichtigstes Frühwarnzeichen für Blasenkrebs ist Blut im Urin. Dieses Blut kann sichtbar sein (Makrohämaturie) oder nicht sichtbar sein (Mikrohämaturie).

Weitere Anzeichen sind verstärkter Harndrang, Brennen beim Wasserlösen oder Schmerzen in der Flanke und/oder im Becken. Besondere Vorsicht ist geboten bei immer wiederkehrenden Harnblasenentzündungen. Dahinter kann sich Blasenkrebs verbergen.

Ursachen und Entstehung des Harnblasenkrebs sind noch nicht vollständig geklärt. Der wichtigste und grösste Risikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs ist aber seit vielen Jahren bekannt und bewiesen: Rauchen! Zigarettenkonsum steigert das Risiko für die Entstehung von Blasenkrebs auf das 2-bis 4-fache.

Weitere Risikofaktoren sind die langjährige berufliche Exposition mit chemischen Substanzen der Färbeindustrie, Gummiindustrie, Lederindustrie, aber auch des Maler- und Coiffeurhandwerk. Auch langjähriger Schmerzmittelgebrauch mit Phenacetin, eine stattgehabte Chemotherapie mit Cyclophosphamid oder  stattgehabte Bestrahlungen des kleinen Becken können die Blasenkrebsausbildung fördern. Blasenentleerungsstörungen, chronische Entzündungen der Harnblase oder auch Subtropenkrankheiten wie die Bilharziose (Schistosomiasis) gelten als Risikofaktoren.

Pro Jahr erkranken in der Schweiz etwas 800 Männer und ca. 300 Frauen neu an Blasenkrebs. Männer sind hierzulande häufiger betroffen als Frauen (Verhältnis: etwa 3:1). Ein Grossteil der Erkrankten ist bei Diagnosestellung jenseits des 60. Lebensjahrs.

Ueber 70% der Blasenkarzinome werden als oberflächlicher Harnblasenkrebs entdeckt. Oberflächlich heisst, dass der Blasenkrebs noch nicht in die Muskelschicht der Harnblase eingewachsen ist. Dieses Stadium des Blasenkrebs ist gut heilbar. Es wird als «nicht-muskelinvasiv» bezeichnet.

30% der Blasenkarzinome sind aber bei Erstdiagnose bereits fortgeschritten, dh. in die Muskelschicht eingewachsen. Dieser Blasenkrebs wird als «muskelinvasiv» bezeichnet.

Harnblasenkrebs kann sich in Nachbarorgane und den ganzen Körper ausbreiten und Ableger bilden: Gebärmutter, Scheide, Prostata, Knochen, Lymphknoten, Leber,

Es gibt 2 Arten des Blasenkrebs bzw. Urothelkarzinoms: den Korallenförmig wachsenden sogenannten «papillären» Blasenkrebs und das flächig-flach wachsende sogenannte «Carcinoma in situ», welches oft sehr aggressiv ist.

 

 Blasenkrebs korralenförmig (Quelle: Urologie_Amriswil)  Blasenkrebs breit-korallenförmig (Quelle: Urologie_Amriswil)
 2 Ansichten bei der Blasenspiegelung (Zystoskopie) auf bösartige Blasentumore, welche korallenförmig (Fachausdruck: exophytisch) in die Harnblase hereinragen.

 

Flacher Blasenkrebs, sogenannter Carcinoma in situ. 
 Ansicht bei der Blasenspiegelung von flachem Blasenkrebs (Fachausdruck: Carcnoma in situ)

  

Zur Abklärung des Verdachts auf Blasenkrebs kommen neben der Befragung und körperlichen Untersuchung auch die Sonografie der Nieren und der Harnblase sowie Urinuntersuchungen und Blasenspülzytologien zum Einsatz. Wichtigste Massnahme ist die endoskopische Blasenspiegelung (Zystoskopie). Hier wird mit einem hauchfeinen Endoskop durch die Harnröhre hindurch direkt in die Harnblase geschaut. Manchmal muss zusätzlich eine Computertomografie (CT) durchgeführt werden

Die endgültige Sicherung der Diagnose Blasenkrebs erfolgt mit der Gewebeprobeentnahme. Diese erfolgt minimalinvasiv durch die Harnröhre in Narkose. Der Eingriff wird als TUR-Blase (transurethrale Resektion der Harnblase) bezeichnet. Dieser wichtigste Schritt in der Diagnostik ist auch gleich der erste Schritt der Therapie: die TUR-Blase. Der Harnblasenkrebs wird hierbei herausgeschnitten - minimalinvasiv durch die Harnröhre hindurch in Narkose mittels Hochfrequenzschneidstrom.

Die TUR-Blase muss manchmal wiederholt werden, wenn beim ersten Eingriff nicht der gesamte Tumor vollständig entfernt werden kann. Ist der Tumor vollständig entfernt, kann ein Wiederauftreten des Harnblasenkrebs über Blasenspülungen mit Chemotherapeutika oder Immunstimulantien (BCG) verhindert werden.

Ist der Harnblasenkrebs in den Muskel eingewachsen, ist die vollständige Entfernung der Harnblase die Therapie der ersten Wahl. Da ist eine grosse und schwere Operation mit erheblichen Auswirkungen auf die Lebensqualität. Im Rahmen dieser Operation muss eine neue Harnableitung angelegt werden. Hierfür stehen die Harnableitungen zur Bauchdecke (Urostomas) ohne und mit Reservoir (Ileumconduit) oder die Ersatzblasen (Neoblasen) zur Verfügung. Unter Umständen ist als Alternative zur Harnblasenentfernung aber auch ein blasenerhaltendes Vorgehen möglich.

Harnblasenkrebs, welcher inoperabel ist und/ oder sich im Körper verteilt hat, kann über Chemotherapie, Bestrahlung oder neuere Antikörpertherapien unter Kontrolle gebracht und behandelt werden.

Nachsorge ist extrem wichtig bei Blasenkrebs. Auch wenn der Blasenkrebs erfolgreich behandelt wurde, besteht das Risiko dass er wiederkommt.

Bild eines breitflächigen Blasentumors in der Blasenspiegelung der Facharztpraxis für Urologie Amriswil

Urologie Amriswil: Grosser Blasentumor am Blasendach

Bei Harnblasenkrebs handelt es sich um Krebs, der sich aus der inneren Schutzschicht des Harntrakt entwickelt, dem Urothel.
Harnblasenkrebs wird deshalb auch als Urothelcarcinom in der Fachsprache bezeichnet.
Es gibt noch viele andere Blasenkrebsarten, diese sind aber selten (Sarkome, Adenokarzinome, Plattenepithelcarcinome, Urachuskarzinome, Lymphome).

Blasenkrebs bereitet oft keine Beschwerden und wächst unbemerkt
Wichtigstes Frühwarnzeichen ist Blut im Urin.
Dieses kann sichtbar (Makrohämaturie) oder nicht sichtbar sein (Mikrohämaturie)
Weitere Zeichen sind:
- Verstärkter Harndrang
- Brennen beim Wasserlösen
- Schmerzen in der Flanke und/oder im Becken
Besonders vorsichtig muss man sein bei immer wiederkehrenden Harnblasenentzündungen. Dahinter kann sich Blasenkrebs verbergen.

Ursachen und Entstehung noch nicht vollständig geklärt.Wichtigster Risikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs ist Rauchen!Weitere Risikofaktoren sind:- Langjährige berufliche Exposition mit chemischen Substanzen der Färbeindustrie, Gummiindustrie, Lederindustrie, Malerhandwerk)- Langjähriger Schmerzmittelgebrauch (Phenacetin)- Stattgehabte Chemotherapie mit Cyclophosphamid oder stattgehabte Bestrahlung des Beckens- Chronische Entzündung der Harnblase - Bilharziose (Schistosomiasis)- Blasenentleerungsstörungen

Die Diagnostik umfasst:
- Befragung und körperliche Untersuchung
- Sonografie der Nieren und der Harnblase
- Blasenspiegelung (Zystoskopie)
- Urinuntersuchungen und Blasenspülzytologie
- Ggf. zusätzlich Computertomografie (CT)
Die endgültige Sicherung der Diagnose erfolgt mit der Gewebeprobeentnahme.
Diese erfolgt minimalinvasiv durch die Harnröhre in Narkose. Der Eingriff wird als TUR-Blase (transurethrale Resektion der Harnblase) bezeichnet.

Neuerkrankungen in der Schweiz pro Jahr: ca. 800 Männer und ca. 300 Frauen

70% der Blasenkarzinome werden als oberflächlicher Harnblasenkrebs entdeckt. Diese Tumore sind noch nicht in die Muskelschicht der Harnblase eingewachsen und sind gut heilbar. Sie werden als «nicht-muskelinvasiv» bezeichnet.

30% der Blasenkarzinome sind bereits fortgeschritten, dh. in die Muskelschicht eingewachsen. Diese werden als «muskelinvasiv» bezeichnet.

Harnblasenkrebs kann sich in Nachbarorgane und den ganzen Körper ausbreiten und Ableger bilden: Gebärmutter, Scheide, Prostata, Knochen, Lymphknoten, Leber,

Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Verhältnis ca. 3:1
Typisches Erkrankungsalter ist jenseits des 60. Lebensjahrs

Es gibt 2 Arten des Urothelkarzinoms:
- Das Korallenförmig wachsende sogenannte «papilläre» Blasenkrebs
- Das flächig-flach ausbreitend wachsende sogenannte «Carcinoma in situ», welches oft sehr aggressiv ist

Der wichtigste Schritt in der Diagnostik ist auch gleich der erste Schritt der Therapie: die TUR-Blase. Der Harnblasenkrebs wird hierbei herausgeschnitten - minimalinvasiv durch die Harnröhre hindurch in Narkose mittels Hochfrequenzschneidstrom.
Manchmal muss der Eingriff wiederholt werden, wenn beim ersten Eingriff nicht der gesamte Tumor vollständig entfernt werden kann.
Ein Wiederauftreten des Harnblasenkrebs kann über Blasenspülungen mit Chemotherapeutika oder Immunstimulantien (BCG) verhindert werden.
Ist der Harnblasenkrebs in den Muskel eingewachsen, ist die vollständige Entfernung der Harnblase die Therapie der ersten Wahl.
Im Rahmen dieser grossen Operation muss eine neue Harnableitung angelegt werden. Als Harnableitung stehen die Harnableitung zur Bauchdecke (Urostomas) oder die Ersatzblasen (Neoblasen) zur Verfügung.
Unter Umständen ist aber ein blasenerhaltendes Vorgehen möglich.

Harnblasenkrebs, welcher inoperabel ist und/ oder sich im Körper verteilt hat, kann über Chemotherapie, Bestrahlung oder neuere Antikörpertherapien unter Kontrolle gebracht und behandelt werden.

Nachsorge ist extrem wichtig bei Blasenkrebs. Auch wenn der Blasenkrebs erfolgreich behandelt wurde, besteht das Risiko dass er wiederkommt.