Die Vorhaut des Penis kann verengt sein. Diese Enge kann über die Kleinkindphase hinaus weiter bestehen. Verengungen der Vorhaut können sich aber in allen weiteren Phasen des Lebens wieder bilden. Oft können diese Engen sehr gut mit Cortison-Creme behandelt werden. Aber manchmal ist die Enge zu ausgeprägt und man muss operieren. Dann erfolgt die Beschneidung.
Auch gibt es Erkrankungen an der Vorhaut wie Geschwüre, Lichen sklerosis und ständige schwere Entzündungen, bei denen es keine wirksame Alternative zur Beschneidung gibt. Selten ist die Vorhaut so verengt, dass kein Urin oder Harn mehr hindurchkommt. Dann muss man als Notfall die Beschneidung vornehmen oder zumindest die verengte Vorhauf so eröffnen, dass ein Wasserlösen wieder möglich ist.
Ein weiterer Grund für die Beschneidung sind religiöse Gründe.
Ein weiterer Grund für eine Beschneidung oder eine Vorhautband-Operation sind eine zu enge Vorhaut bei der Erektion oder ein zu kurzes Vorhautbändchen (Fachausdruck: Frenulum)
Bei der Beschneidung wird der zu enge Abschnitt der Vorhaut entfernt. Das ist das Grundprinzip. Varianten dieses Grundprinzip beziehen sich auf die Technik und wieviel Vorhaut man stehen lässt oder wie radikal diese eingekürzt wird.
Bei der Beschneidung wird in örtlicher Betäubung die Vorhaut gekürzt und mit selbstauflösendem Nahtmaterial wieder vereinigt. Zeigt sich nach der Beschneidung ein auffälliger Befund am Peniskopf, so werden hier unter Umständen Proben genommen. Unter Umständen wird eine zu enge Harnröhrenöffnung (Meatus) gleichzeitig erweitert.
Bei der Vorhautband-Operation wird entweder das zu kurze Frenulum (Vorhautband am Penis) nur durchtrennt und es erfolgt keine Naht. Diesen Eingriff nennt man Frenulumdurchtrennung oder auch Frenulotomie. Kosmetisch schöner ist es, wenn das zu kurze Frenulum (Vorhautband am Penis) durchtrennt und anschliessend durch eine besondere Nahttechnik wieder in verlängerter Version nachgebildet wird. Diesen Eingriff nennt man Frenulumplastik.
Erfolg und Risikolosigkeit einer ärztlichen Behandlung können in keinem Falle garantiert werden. Allgemeine Komplikationen von Operationen (z.B. Lungenembolien, Thrombosen) sind durch Abklärungen vor der Operation und durch Schutzmassnahmen während des Spitalaufenthaltes selten geworden, können aber auftreten.
Insgesamt kommt es selten zu Komplikationen bei der Beschneidung. Trotz aller Hygiene- und Vorsichtsmassnahmen sind vor allem Infektionen bei urologischen Operationen ein Problem. Daneben kann es zu Wundheilungsstörungen und zu Nachblutungen mit Blutergüssen kommen. Eine absolute Seltenheit sind Verletzungen der Harnröhre oder Fistelbildung. Ein höheres Risiko für Probleme haben Patienten mit Zucker (Diabetes), Patienten mit einer blutverdünnenden Medikation und Patienten, bei denen die Vorhaut schwer entzündet ist oder man als Notfall die Beschneidung ausführen muss.
Details zum Verhalten nach der Operation entnehmen sie bitte dem beigefügten Merkblatt.