Bei der sogenannten TUR-Prostata handelt es sich um die Ausschälung des gutartig vergrösserten Prostatagewebe durch die Harnröhre hindurch.
Diese Ausschälung kann mit Hilfe von Laser oder speziellem Strom erfolgen. Als Laser werden Holmium-, Thullium-, Dioden- oder Greenlight-Laser angewendet. Bei Strom kann monopolarer oder bipolarer Strom verwendet werden. Letzterer kann so modifiziert werden, dass ein sogenannter Plasmaschneidstrom entsteht.
Wird das Gewebe dabei in kleinen Stücken herausgeschnitten, spricht man von transurethraler Resektion.
Wird das Gewebe eingedampft, spricht man von transurethraler Vaporisation.
Wird das Gewebe an seiner natürlichem trennschicht zwischen Adenom- und Kapselgewebe entlang überweigend stumpf entfernt, spricht man von Enukleation. Nach der Enukleation muss das ausgeschälte Gewebe dann mit einem Morcellator in der Harnblase zerkleinert werden, um es entfernen zu können.
Welche Technik zur Anwendung kommt, ist von vielen Faktoren abhängig. Der wichtigste Faktor ist die Erfahrung des Operateurs mit der jeweiligen Methode. Gut ausgeführt, sieht man im Endergebnis nach 4 Wochen, wenn die Wundflächen wieder gut abgeheilt sind, kaum grössere Unterschieder zwischen den verschiedenen Verfahren.
Nach der Operation haben Sie einen Katheter in der Harnröhre. Dieser muss für einige Tage verbleiben, damit die Wunde gut abheilt.
Die grossflächige Gewebeabtragung in der Prostata schafft eine grosse Wundfläche, welche nach der Operation über einen Dauerkatheter in der Harnblase gespült wird. Wundfläche und Katheter sind ideale Eintrittspforte für Bakterien und können Infektionen auslösen. Eine grosse Wundfläche bedeutet auch ein erhöhtes Nachblutungsrisiko - besonders bei Patienten unter blutverdünnenden Medikamenten. Deswegen muss nach dem Eingriff auf einen weichen Stuhlgang ohne starkes Pressen und körperlich nur leichte Tätigkeiten geachtet werden.
Vorübergehend kann es nach dem Eingriff sogar zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen aufgrund der Wundfläche mit mehr Harndrang und sogar unkontrolliertem Urinverlust. Diese Beschwerden bessern sich rasch, aber eine vollständige Abheilung wird erst nach 3-4 Wochen erreicht.
Die Potenz (Standhaftigkeit des Penis) bleibt erhalten, aber es gibt in der Regel nach der Operation keinen Samenerguss mehr. Auf Wunsch kann über ein spezielles Resektionsverfahren versucht werden den Samenerguss zu erhalten. Das Verfahren heisst "ejakulationsprotektive TUR Prostata". Eine Garantie, dass der Samenerguss erhalten bleibt, kann aber nicht gegeben werden.
Eckdaten: